Unterwegs zwischen Bergen und Meer

21 Tage Kroatien

Hallihallo,

diesmal starteten wir unsere Reise nach Kroatien wieder in Walldorf, genauer gesagt in Heilbronn, nach der Hochzeit unserer Freunde Sandra und Thomas.

Nach der schönen Hochzeitsfeier von Sandra und Thomas machten wir uns mit unserem VW Bus auf die Reise nach Kroatien. Das Wetter wurde mit jedem Kilometer besser. Erster Übernachtungsstopp am Faaker See. Nach dem Frühstück mussten wir in Villach zunächst unseren Kühlschrank-Anschluss reparieren lassen - powered by Ösi Engineering :-) - und ein paar Vorräte einkaufen. Wir kamen erst spät auf die Autobahn und fuhren bei bestem Wetter durch das Karwendelgebirge und Slowenien bis an die kroatische Grenze. Nach der Passkontrolle ging es in Kroatien weiter an die Plitvicer Seen. Die Straße über Land ist eine sehr schöne Strecke durch viele Waldgebiete. Abends zauberten wir auf dem Campingplatz unser erstes Trangia-Menü, auch wenn es bei 3°C im Stock-Dunkel etwas schneller gehen musste. Mit Vorfreude auf die Wasserfälle kuschelten wir uns in die dicken Schlafsäcke.


Plitvicer Seen NP
(Kroatien)


Velebit Gebirge
(Kroatien)

Nach kühler Nacht auf 600m ü.N. fuhr uns der kostenlose Shuttle vom Campingplatz direkt zum Eingang in den NP Plitvicer Seen. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag im NP. Bei traumhaftem Wetter haben wir die großen und kleinen Seen umrundet, auf den Holzplanken die Wasserfälle überquert und tausend Geo-Bilder geschossen. Überall gurgelt und rauscht es im Buchenwald und die Seen, Tümpel und Bäche schimmern in immer neuen blau-grün Tönen - ein echtes Highlight. Am nächsten Tag starteten wir bei bestem Wetter ins Velebit-Gebirge. Über die Poljen (Hochebenen) fuhren wir nahezu alleine Richtung Karst-Berge. Über eine kleine Seitenstraße machten wir einen lohnenswerten Abstecher über den Kruzcica Stausee - ein Geheimtipp - ein Canyon aus schroffem Karstgestein, mit sehenswerten Felsformationen. Gleich danach erreichten wir den Pass bei Baske Ostarije und schon lag das Meer tief unten vor uns! Über etliche Serpentinen kamen wir dem Meer immer näher, mit spektakulären Aussichten, die steil aufragenden zerklüfteten Berge im Rücken. An der schmalen Küstenstraße entlang, mal direkt an der Wassserkante, mal weiter oben durch den Fels geschnitten, fuhren wir nach Süden bis Zadar. Nach laaaangwierigem Check-in beim Mega-Campingplatz der erste Sprung in die erfrischenden Well(chen). Mit einer leckeren Fischplatte direkt am Strand ließen wir den lauen Abend ausklingen. Das leichte Gewitter in der Nacht ließ es noch bis in den Vormittag hinein regnen. Deshalb nahmen wir unser Frühstück im Bus ein, was sehr kuschelig ist. Mittags besuchten wir die Altstadt von Zadar und unternahmen einen gemütlichen Bummel durch die engen Gässchen und an der Promenade entlang an die bekannte Meeresorgel. Wir gönnten uns ein Eis bei der besten Eisdiele Dalmatiens. Nach Campanile, Uhrturm, 5 Brunnen Platz und Stadttor schlemmten wir dalmatinische Leckereien und schossen auf dem Rückweg noch tolle Sonnenuntergangsbilder.

 

Am nächsten Tag ging es gemütlich weiter an der Küste entlang Richtung Süden. Wir unternahmen einen Abstecher zur Halbinsel von Murter, mit einigen kleinen, verschlafenen, aber netten Fischerdörfern. In Sibenik angekommen, bummelten wir noch durch die kleinen idyllischen Altstadtgässchen bevor wir auf den Campingplatz eine Bucht weiter, direkt am Hafen gelegen, übernachteten. Auf dem riesigen weitläufigen Platz lädt unter anderem ein uriges Dorf aus kleinen Steinhäuschen zum Spazieren und Abendessen ein; “Sibenik - Schwert - Spieß” auf offenem Feuer gegrillt, frisches Brot aus dem Holzofen und einheimische Klänge von der kleinen mobilen Band. Am nächsten Morgen fuhren wir die kurze Strecke ins Landesinnere zum Krka NP. Die verschiedenen Eingänge, über die man zu Fuß, per Fahrrad, per Shuttlebus oder Boot zu den Hauptwasserfällen kommen kann, sind etwas verwirrend, da nicht so gut ausgeschildert. Wir hatten uns für das Boot entschieden, der Fahrplan stimmte leider nicht so genau und das erste Boot war voll, also mussten wir etwas länger warten. In der angenehm warmen Sonne mit Blick auf den kleinen Hafen mit Segelbooten und auch ein paar Super-Yachten aber nicht so schlimm. Durch den Canyon des Krka-Flusses mit tiefblauem Wasser und steil aufragenden Felswänden in zahlreichen Grau- und Rot-Tönen fährt das Boot bis kurz vor die Hauptwasserfälle. Kurzer Fußmarsch und schon kann man am Fuß der Wasserfälle ins klare Wasser tauchen. Wir entdeckten die vielen kleineren Wasserfälle, Tümpel und Bachläufe durch den Wald auf dem ca. 1-stündigen Rundweg. Ein Taxiböotchen schipperte uns anschließend über den, oberhalb der Wasserfälle zu einem See verbreiterten Fluss zur Klosterinsel. Eine stürmisch-feuchte Überfahrt, die Bora blies uns die Wellen entgegen und das Spritzwasser erwischte mal jeden im Boot. Nach einem Spaziergang auf der Insel ließen wir uns auf der Rückfahrt, mit Rückenwind, von der Sonne trocknen. Wir genossen die Wasserfälle bei Abendlicht bevor wir unser Nachtlager auf einem kleinen familiengeführten Campingplatz ganz in der Nähe einrichteten. Der NP ist auch schön, aber an Plitvicer kommt er nicht ran. Liegt vielleicht auch daran, dass der Fluss teilweise kanalisiert und bebaut ist und viel Wasser für ein Kraftwerk abgezweigt wird. Am nächsten Tag ging es zunächst zum weiter nördlichen Teil des Krka NP mit Canyon-Blicken und Mini-Wasserfällen/-Stromschnellen. Auch hier wird leider zu viel Wasser abgezweigt. Den steilen Aufstieg zum Panorama-Blick überstanden die Bergstiefel von Corinna, kurz nach dem 10jährigen Jubiläum 😥, nicht.


Hafen von Murter
(Kroatien)


Trogir
(Kroatien)

Zurück am Meer, fuhren wir über die schöne Küstenstraße weiter Richtung Süden, mit kleinen Buchten, Segelhäfen und Fischerdörfern. Am späten Nachmittag kamen wir mit Sonne in Trogir an und genossen einen Bummel durch die schmalen Gässchen nebst leckerem Cappuccino am Hafen. Am Campingplatz ließen wir uns das Abendessen mit Blick auf den Sonnenuntergang am Meer schmecken. Am nächsten Morgen, auf dem Weg nach Split zweigten wir ab zu einem der Kastelanos; enge Sträßchen direkt am Meer mit kleinen Fischerhäfen und schönen Ausblicken aufs Meer. Nach kurzer Fahrt erreichten wir Split und bezogen einen sehr schönen Camping-Stellplatz in erster Reihe. Mit dem Linienbus fuhren wir direkt zur Altstadt, die wir bei einem Bummel auf uns wirken ließen.

Bei Kaiserwetter fuhren wir die Küstenstraße weiter bis nach Dubrovnik, vorbei an atemberaubenden Kulissen von schroffen Bergen und unendlicher Küste. Am Nachmittag kamen wir in Dubrovnik an und fuhren mit dem lokalen Bus in die Altstadt. Dort bestiegen wir die Stadtmauer und umrundeten die Altstadt quasi von oben, schöne Blicke auf das Treiben in der Stadt inklusive. Vom höchsten Turm der Stadtmauer beobachteten wir den Sonnenuntergang, bevor wir am Hafen ein 5-Sterne-Menü genossen: Muscheln in Weißwein zur Vorspeise und Lammfilet auf Rosmarin-Kartoffeln mit einem Dingac-Rotwein - hmm, lecker! Mit einem Bummel durch die mittelalterlich illuminierte Altstadt beschlossen wir den wunderschönen Tag. Am nächsten Vormittag besichtigten wir noch einmal Dubrovnik. Um früh dran zu sein, ging es ohne Frühstück direkt mit der Linie 6 zur Altstadt. Leider nicht früh genug, denn es lagen 5 neue Kreuzfahrtschiffe im Hafen und Herrscharen von Touri-Gruppen erwarteten uns bereits am Stadttor. Der Reiseführer empfahl zum Glück einen Stadtrundgang über kleinere Gässchen, am Hauptstrom vorbei. Schönes Städtchen, wirklich eine Reise wert. Mittags machten wir uns auf weiter Richtung Süden. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Grenze zu Montenegro und unseren ersten Einreisestempel im Pass 😉. Gleich danach kam der einzige Fjord im Mittelmeer in Sicht, unser Ziel für diesen Tag. Wir umrundeten den Fjord zu 3/4, zunächst durch stark - und nicht sehr hübsch - bebautes Gebiet. Im inneren Teil der ausgedehnten Bucht wird die Straße immer schmaler und die über uns aufragenden Berghänge immer steiler und beeindruckender.


Küstenstraße
(Kroatien)


Mostar
(Bosnien-Herzegovina)

End- und Umkehrpunkt unserer bisherigen Reise immer weiter Richtung Süden bildete Kotor, eine schöne Altstadt, die wir bei einem kleinen Bummel erkundeten. Die ebenfalls begehbare Stadtmauer sparten wir uns jedoch, da sie ziemlich steil hinauf zu den Bergfestungen hoch über dem Fjord führt. Auf halber Strecke um den Fjord zurück übernachteten wir auf einem schnuckeligen Campingplatz direkt am Wasser. Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Bosnien-Herzegovina. Wir folgten der Reiseführer-Karte und nicht dem Navi und landeten prompt auf einer Bergpiste, die steil und nur ein Auto-breit in die Berge führt. Dank verspäteter GPS Ortung per Handy merkten wir, dass wir uns ein bisschen verfahren hatten. Dafür gab es eine tolle Passstraße, die wir nun in beide Richtungen kennen - mit Aussicht bis auf’s Meer. Über die bosnischen Berge und die langgezogene Popovo-Ebene erreichten wir Mostar und schauten uns die bekannte UNESCO-Brücke und die kleine Altstadt darum an. Die Strecke von Mostar an die kroatische Grenze ist nicht ganz so schön, dafür aber die letzten Kilometer bei Abendstimmung zurück ans Meer bei Split umso mehr.

Wir starteten gemütlich in den folgenden Tag und fuhren rechtzeitig vor dem Regen von Split weiter Richtung Norden. Als wir die Autobahn am Beginn des Velebit-Gebirges verließen, kam auch wieder die Sonne heraus. Wir erklommen einen Teil der großen Schlucht im Paklenica NP und bestaunten die steilen Wände und Felsüberhänge. Donnernd lösten sich in der Nähe einige Felsen und krachten in die Schlucht - beeindruckend. Wir schauten noch eine Weile den Freikletterern zu, bevor wir auf der Panorama-Küstenstraße am Velebit-Gebirge entlang bis Sinj fuhren - bei wunderschöner Abendstimmung. Etwas nördlich der Stadt in der Bucht von Bunica richteten wir unseren Übernachtungsplatz auf einem etwas matschigen Mini-Campingplatz ein. Den Abend beschlossen wir in der Dorfkneipe, wo wir an einer gesangsfreudigen Familienfeier teilhaben durften.


Paklenica NP
(Kroatien)

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Krk
(Kroatien)

Das Sonntags-Frühstück nahmen wir zusammen mit den Einheimischen von Senj im Hafen-Café ein. Nach einem kleinen Bummel durch das Dörfchen, mit Besuch des Sonntags-Gottesdienstes, fuhren wir zur Burg hoch und genossen die Aussicht über die Kvarner Bucht und Inseln. Auf unserem Weg weiter Richtung Norden machten wir einen Abstecher zur Insel Krk, der größten Adria-Insel, die man über eine Brücke vom Festland aus erreichen kann. Nette kleine Orte, jedes mit dem charakteristischen Kampanile, und Hafen mit abertausenden von Booten. Zum Übernachten suchten wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Rijeka.

Nachdem die Morgen-Sonne die letzten Regenwolken verdrängt hatte, fuhren wir nach Rijeka und schauten uns das Hafenviertel mit Markthallen und die paar Sehenswürdigkeiten in der Stadt an. Im Anschluss ging es auf nach Istrien. Auf der Küstenstraße fuhren wir entlang der Ostküste bis an die Südspitze Istriens, ans Kap Kamenjak. Wir sind auf unserer Reise schon schönere Küstenstraßen gefahren, dennoch bietet die Tour einige nette Ausblicke auf die Kvarner Bucht und eine interessante Strada de Vino, eine holprige Schotterpiste durch das Hinterland. Wir steuerten einen idyllischen Campingplatz in der südlichsten Bucht Istriens an. Auf unserem Stellplatz unter Pinien direkt am Meer, mit nur einigen wenigen Nachbarn weiter entfernt, genossenen wir unser Trangia-Menü.


Rijeka
(Kroatien)


Pula
(Kroatien)

Am folgenden Morgen regnete es, entgegen der Wetter-Vorhersage, zum Glück noch nicht, sodass wir in Pula das berühmte Amphitheater und die weiteren römischen Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Einen kurzen Regenschauer am späten Vormittag überbrückten wir bei einem leckeren Cappuccino. Über Nebenstraßen erreichten wir im Anschluss Rovinj und den gut gelegenen Campingplatz mit Stadt-Panorama. Mit unseren Fahrrädern radelten wir in die Stadt und ließen uns in einer gut besuchten Konoba Muscheln und Meeresfrüchte mit lokalem Wein schmecken.

 

Bei einem Ausflug ins Hinterland von Istrien fuhren wir von Rovinj über kleine nette Nebenstraßen ins Innere der Halbinsel, vorbei an vielen kleinen Bergdörfern, die uns stark an die Toskana erinnerten. Abends versuchten wir die Spezialitäten von Istrien “Schinken vom Eichelschwein, Schafskäse, Fuzzi mit Trüffel” - ein Gedicht. Bevor wir zurück auf den Campingplatz in Rovinj fuhren, bummelten wir noch etwas durch die jetzt verschlafene Altstadt. Am nächsten Morgen fuhren wir bei schönstem Wetter noch einmal nach Rovinj zum Fotoshoot. Ein malerisches Städtchen mit bunten Häusern, durch das sich nett bummeln lässt. Etwas weiter nördlich liegt Porec, wo wir die UNESCO-Basilika mit goldenen Mosaiken besuchten. Nachmittags unternahmen wir noch einmal einen Abstecher ins Hinterland, in die Trüffel- und Wein-Region Mirnatal. Wir genossen das schöne Panorama bei Nachmittagssonne auf Tal und Bergdörfer. Über eine kleine Nebenroute erreichten wir die Konoba Santa Terra in Sovinjak und ließen uns istrische Hausmannskost schmecken.


Draguc
(Kroatien)


Rovinj
(Kroatien)

21 abwechslungsreiche Tage in Kroatien mit atemberaubender Landschaft, beeindruckenden Ausblicken und heiterer Mentalität liegen hinter uns. Besonders die wunderschönen Küstenstraßen mit ihren leuchtenden Farben, die Vielfalt der Landschaft und die nett hergerichteten Orte im Süden, die man in der Nebensaison angenehm bereisen kann, haben es uns angetan. In diesem Sinne...

... hvala

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