Quer durch's Wüstenland

16 Tage in Namibia unterwegs  

Hallo Zusammen,

diesmal startete unsere Namibia-Reise bei Corinna in Hambach. Nach einem abwechslungsreichen Wochenende ging es Montag ab nach Frankfurt. Von Frankfurt ging abends dann der Flieger nach Windhoek.

Nach einem 10-stündigen Flug kamen wir um 09.30Uhr (Ortszeit) in Windhoek an und wurden von unserem Mietwagenverleiher am Flughafen abgeholt. Die Fahrzeugübergabe ging sehr schnell von statten und so konnten wir im Anschluss noch tanken fahren, kauften unseren Proviant ein und machten uns gegen 12.00Uhr auf dem Highway Richtung Norden auf. Es ging zunächst nach Okahandja und von dort weiter über Otjiwarongo nach Otavi. Dort angekommen fanden wir einen netten Campingplatz, dessen Besitzer uns auch einen herzlichen Empfang bereiteten. Abends planten wir dann die weitere Tour und bauten zum erstenmal unser Dachzelt auf. Von Otavi fuhren wir am nächsten morgen weiter nach Grootfontein.


Etosha NP


Afrikanisches Taxi bei Otavi

Von Grootfontein ging es dann zum ersten mal über Schotter nach Hoba. Hier kann man den Hoba-Meterorit, einen der größten Einzelmeteroriten der Welt bestaunen. Wir waren allerdings von der Größe etwas enttäuscht. Nach kurzer Rast fuhren wir weiter über Tsumeb bis an den Rand des Etosha-Nationalpark. Am nächsten Morgen standen wir dann pünktlich bei Sonnenaufgang vor dem Osttor und kauften unser Parkpermit im Namutoni Camp. Wir hatten mit dem Wetter sehr viel Glück und sahen so schon in den ersten Stunden im Park jede Menge Tiere. Löwen, Zebras, Springböcke, Giraffen, Schwarznasen-Impalas, Elefanten, Erdhörnchen, Hornbills, Warzenschweine, Schakale, Sekretäre, Kudus, Oryx-Antilopen, Dick-Dicks, Kuh-Antilopen und viele mehr.

Überwältigt vom Tierreichtum im Etosha Nationalpark beschlossen wir noch zwei weitere Nächte im Park zu verbringen. Allerdings erschwerte die enorme Hitze der beiden darauf folgenden Tage die Tierbeobachtung etwas. Nach drei Tagen Etosha machten wir uns vom Okaukuejo-Camp auf Richtung Westen über Outjo nach Khorixas. Kurz vor Khorixas bogen wir zu den Ugab-Terassen ab. Hier lohnte sich auch der Abstecher zum Vingerklip, einem wunderschönen Sandsteinfelsen. Nachmittags unternahmen wir noch eine Wanderung durch den versteinerten Wald bevor wir dann weiter Richtung Twyfelfontein fuhren. Da wir noch Zeit hatten besuchten wir abends noch den "verbrannten Berg" ganz in der Nähe.


Vingerklip bei Khorixas


Dünen von Sossusvlei

Da Twyfelfontein für seine schönen Felsgravuren und Malereien bekannt ist fuhren wir am nächsten Morgen schon sehr früh zum Ausgangspunkt einer einstündigen Wanderung, bei der man mit einem Guide zusammen die einzelnen Felsgravuren erkunden kann. Von hier fuhren wir dann weiter vorbei am Brandberg und der Spitzkoppe in Richtung Usakos und dann nach Swakopmund. In Swakopmund angekommen besorgten wir uns zunächst die Permits für die Wüstentour nach Sesriem. Nachdem wir auf dem hiesigen Campingplatz alles aufgebaut und ausgiebig geduscht hatten, machten wir uns auf zur Jetty, dem Wahrzeichen der Stadt, da man von hier auch den schönsten Blick auf die Stadt genießen kann.

Für den nächsten Tag hatten wir für namibische Verhältnisse nur eine kurze Strecke bis nach Walvis Bay zurückzulegen. In Walvis Bay hatten wir viel Zeit uns die Flamingokolonie aber auch andere Wasservögel wie etwa den Kormoran aus der Nähe anzuschauen. Wir füllten noch einmal unsere Vorräte auf, bevor es dann am nächsten Tag auf einen der längsten Tagesetappen unserer Reise gehen sollte. Erster Stopp am nächsten Tag war der Kuiseb- und direkt danach der Gaub-Pass. Wir fuhren am Naukluft-Gebirge entlang und machten gegen mittag in Solitär bei 56°C zum Tanken eine Rast. Nachdem wir unser Etappenziel Sesriem bereits nachmittags erreichten, beschlossen wir am frühen Abend noch einen Ausflug zur Düne 45 zu unternehmen. Dort konnten wir dann den Sonnenuntergang in den Dünen live erleben. Ein Ereignis das man wohl nicht so schnell vergisst.


Straße bei Aus


Wüstenpferde bei Garub

Frühmorgens standen wir dann um 06.00Uhr am Gate um uns auf den Weg nach Sossusvlei zu machen um dort den Sonnenaufgang in den Dünen zu erleben. Das Wetter spielte leider nur bedingt mit und so waren wir froh den Sonnenuntergang vom Vortrag miterlebt zu haben. Weiter ging es dann Richtung Süden mit einem schönen Abstecher über die D707 nach Aus. Auch hier fanden wir einen wunderschön gelegenen Campingplatz mit herzlichem Empfang. Uns wurde von Wüstenpferden berichtet, die hier in der Nähe leben und so machten wir uns abends noch einmal auf. Und tatsächlich fanden wir eine große Herde direkt an der Straße.

Tags darauf ging es dann von Aus quer durch das Diamantensperrgebiet weiter nach Kolmanskuppe, einer Geisterstadt die 1905 von deutschen Schutztruppen gebaut wurde. Wir konnten hier bei einer Führung sehr viel über das Leben der damaligen Zeit erfahren und waren erstaunt über die technische Austattung der Siedlung. Im Anschluß fuhren wir noch schnell nach Lüderitz bevor es dann mittags zunächst zurück nach Aus und dann weiter über Seeheim zum Fish River Canyon ging. Uns wurde auf dem Weg dorthin das sogenannte "Roadhouse" wärmstens empfohlen und so übernachteten wir auch dort. Nach einer Abkühlung im hauseigenen Pool hatten wir abends die Chance im angeschlossenen Restaurant das erste mal Oryx-Antilope und Springbock zu genießen (sehr lecker).


Kolmanskuppe bei Lüderitz


Roadhouse am Fish River Canyon

Am nächsten Morgen besichtigten wir den Canyon, der mit seinen 500m Tiefe immerhin der zweitgrößte Canyon der Welt sein soll. Dabei lernten wir zwei deutsche Jungs aus Bayern kennen, die wir dann noch öfters sehen sollten. Von hier aus ging es dann weiter zum Naute-Dam, einer der größten Stauseen im Lande. Hier konnte man prima baden gehen bevor wir in Keetmanshoop unsere Vorräte auffüllen mussten. Ganz in der Nähe von Keetmanshoop fanden wir dann auch einen schönen Campingplatz. Der Besitzer hat dort ein richtigen kleinen Zoo auf seiner Ranch.

So hatten wir dort auch die Chance Leoparden aus nächster Nähe zu beobachten, wirklich faszinierende Tiere. Ebenfalls auf dem Grundstück befindet sich einer der sogenannten Köcherbaumwälder. Abends grillten wir das zuvor vom Farmer gekaufte Kudu- und Springbockfilet auf dem offenen Feuer. Gerade als wir fertig sind sehen wir bekannte Gesichter auf dem Campingplatz, die zwei Jungs vom Canyon. Wir haben zusammen einen wunderschönen Abend, tauschen Informationen aus und gehen erst spät ins Bett. Am nächsten Tag gibt uns der Farmer den Tipp nicht auf dem Highway sondern auf der C17 weiter Richtung Norden zu fahren. Gesagt getan, wir fahren über Koes und Gochas mitten durch die Kalahari-Wüste weiter zum Hardap Damm in der Nähe von Mariental.


Ohne Worte


Köcherbaumwald bei Keetmanshoop

Hier am größten Stausee Namibias beschlossen wir zwei Nächte zu bleiben, so hatten wir genügend Zeit den Hardap Game Park zu erkunden. Angeblich soll es hier neben vielen anderen Tieren auch Spitzmaul-Nashörner geben. Wir sahen hier neben Pelikanen, Maribus und Reihern aber leider nur noch Springböcke und Orxy-Antilopen. Das Glück ein Nashorn zu sehen blieb aber aus. Zurück im Camp lernten wir ein südafrikanisches Paar kennen. Abends saßen wir noch lange bei einem guten Glas Wein am Feuer und tauschten unsere Erfahrungen aus. Dabei wurden wir von Ihnen köstlich bekocht, es gab "Potjie" das Nationalgericht Namibias. Schöner kann eine Abend nicht zu Ende gehen.

Nach 15 wunderschönen Tagen neigte sich unsere Reise dem Ende zu und so fuhren wir auf der letzten Etappe von Mariental über Kalkrand und Rehoboth zurück nach Windhoek. Dort gaben wir unseren treuen Jeep zurück und liesen uns zum Backpacker in der Stadt fahren. Am letzten Tag unserer Reise besichtigen wir noch einige der Sehenswürdigkeiten von Windhoek, wie etwa die "Alte Feste", den "Tintenpalast" sowie die beiden Kirchen und die Altstadt. Bei den fliegenden Händlern erstanden wir noch letzte Souvenirs bevor wir uns dann abends auf den Weg zum Flughafen machten.


Kalahari-Wüste bei Gochas


Sonnenuntergang am Hardap Damm

Namibias einzigartige Tierwelt, die unterschiedlichen Landschaften und die kaum beschreibaren Farben machen für mich dieses Land zu einem Land das man gesehen haben sollte. Wir hatten das Glück in der Nebensaison hier Gäste zu sein und dadurch die Möglichkeit viele der einzigartigen Plätze allein zu erkunden. Vieles haben wir gesehen, vieles auch nicht und so bleibt mir hier nur noch zu sagen

....wir kommen wieder...

Kalapo nawa oder einfach nur Totsiens

zurück


© Copyright by Stefan Helmbrecht; All rights reserved; Disclaimer