Unterwegs zwischen West- und Südküste Portugals

14 Tage Portugal

Hallihallo,

diesmal starteten wir unsere Reise nach Portugal in Walldorf.

Von Walldorf aus fuhren wir nach Frankfurt um unseren Mittagsflug nach Lissabon zu nehmen. Nach einigem hin und her, der Flieger war überbucht, kamen wir am frühen Nachmittag in Lissabon an. Wir besorgten uns unseren Mietwagen und machten uns auf in das ca, 30 Autominuten entfernte Ericeira. Dort bezogen wir unser Domizil für die erste Woche. Das Hotel lag sehr schön auf einem vorgelagerten Felsvorsprung direkt am Meer. Was uns direkt aufgefallen war, waren die hohen Wellen. Laut Aussagen der Einheimischen waren diese etwas größer als normal, aber bei weitem nicht so hoch wie im Winter, wenn die Stürme toben. So machten wir uns am frühen Abend auf zur ersten Erkundungstour Richtung Strandpromenade. Ericeira ist ein bekannter Surfer Hotspot und somit das ganze Jahr besucht. Im April ist das aber alles noch sehr überschaubar. Oben über dem Hafen der Stadt, direkt mit Blick auf die Mole und das Meer, haben wir ein kleines Restaurant ausgemacht, dass mit Meeresfrüchten wirbt. Dort lassen wir den ersten Abend in Portugal bei Sonnenuntergangsatmosphäre ausklingen.


Ericeira
(Portugal)


Cabo da Roca
(Portugal)

Nach einem guten Frühstück machten wir uns am zweiten Tag auf in Richtung Süden. Wir fuhren über kleine Küstenstrassen, vorbei an vielen wunderschönen Buchten in Richtung Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Portugals und damit auch Europas. Dort angekommen machten wir einen Spaziergang entlang der Abbruchkante der Klippen um den dortigen Leuchtturm herum. Klar sind hier auch etwas mehr Touristen, aber auf dem großen Areal verläuft es sich sehr schnell. Nach einer Mittagspause vor Ort machten wir uns langsam auf den Rückweg. Unterwegs hielten wir noch in Cascais, Estoril und Sintra an. An der ein oder anderen Stelle konnte man auch direkt ans Meer laufen und dort das wunderschöne Licht und die damit verbundenen Stimmungen genießen.

 

Am dritten Tag unserer Reise fuhren wir nach dem Frühstück zurück nach Lissabon. In einem Vorort parkten wir unser Auto und fuhren dann mit der Bahn ins Stadtzentrum. Wir hatten Glück und konnten Lissabon bei bestem Wetter auf uns wirken lassen. Es ist eine sehr schöne Stadt, die sich malerisch über mehrere Hügel erstreckt. Wir besuchten die bekannten Wahrzeichen der Stadt. Wie etwa den eisernen Aufzug der die "Unterstadt" mit der "Oberstadt" verbindet und vom gleichen Architekt wie der Eifelturm gebaut wurde. Aber auch die Fahrt mit einer der vielen kleinen Strassenbahnen ist ein kleines Abendteuer. Die Bahn schlängelt sich durch kleine Gassen durch die Altstadt und gibt so immer wieder schöne Ausblicke frei, die man einfach so im Sitzen auf sich wirken lassen kann. Bis abends lassen wir die Stadt auf uns wirken bevor es dann wieder zurück nach Ericeira geht.


Lissabon
(Portugal)


Nazare
(Portugal)

Auf diesen Tag habe ich mich am meisten gefreut. Am vierten Tag unserer Portugalreise fuhren wir zu dem Surfer Hotspot überhaupt nach Nazare, dem Mekka der big Wave Surfer und aktuell der Ort mit der höchsten je gesurften Welle auf der Welt. Nazare liegt etwa 1,5 Autostunden nördlich von Ericeira. Als wir dort angekommen sind wurden wir erst einmal ordentlich vom Wind der dort herrscht durchgepustet. Wir parkten etwas oberhalb des bekannten Leuchtturms von Nazare und liefen zu diesem hinunter. Die Riesen-Wellen gab es dort zwar nicht (nur so etwa 4-5 Meter hoch), aber man kann sich gut vorstellen wie hier die Wellen im Winter um den Felsvorsprung am Leuchtturm peitschen. Der Leuchtturm ist auch ein Museum der Surfer, dort sind alle Rekord-Bretter ausgestellt und man erfährt warum hier so hohe Wellen entstehen. Auf dem Heimweg haben wir noch Alcobaca, das größte Kloster Portugals, und den Ort Obidos angeschaut. Ein kleines Mittelalterdorf mit hoher und intakter Stadtmauer.

Den Sonntag ließen wir etwas ruhiger angehen und fuhren erst am frühen Nachmittag in die nur 10km entfernte Nachbarstadt Mafra. Dort steht der größte Kirchenpalast Portugals, der auch gleichzeitig das Staatsarchiv ist. Er thront an der höchsten Stelle der Stadt, sodass er von der ganzen Umgebung sichtbar ist. Wir haben Glück, am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt immer frei. Das Highlight des großen Rundgangs ist die Bibliothek. Nach der Besichtigung lassen wir die Stimmung des großen Vorplatzes und der riesigen Fassade bei einer Tasse Kaffee auf uns wirken. Am sechsten Tag unserer Reise fuhren wir wieder Richtung Norden nach Peniche und dort zum Leuchtturm Cabo Carvoeiro, der etwas abgelegen auf einer Klippe steht. In Peniche haben wir uns etwas am Strand ausgeruht und den dortigen Kite Surfern zugeschaut.


Mafra
(Portugal)


Ericeira
(Portugal)

Am siebten Tag gönnten wir uns eine Pause und verbrachten den Tag in Ericeira mit einem Bummel durch die kleinen Gassen, tollen Ausblicken auf die stete Brandung von der hohen Strandpromenade aus und Beobachten der ausdauernden Sufer, auf die wir den besten Blick direkt von unserem Zimmerbalkon aus haben. Abends sind wir lecker Fischessen gegangen, ein wahrer Traum.

Nach sieben wunderschönen Tagen im Westen Portugals brachen wir unsere Zelte in Ericeira ab und machten uns auf den Weg in den Süden. Kurzer Zwischenstopp nochmal in Lissabon, wir wollten unbedingt noch den Torre de Belem bestaunen und auch die "Golden Gate Bridge" von Lissabon, die Ponte 25 April. Später sind wir über diese dann auch weiter Richtung Süden gefahren. Wir wählen den Weg über die Halbinsel Troia, zu der man von Setubal aus mit einer kurzen Fährfahrt übersetzen kann. Troia ist eine schmale Landzunge und besteht eigentlich nur aus Sand. Wir fahren noch ein Stück weiter über Land durch viele Korkeichen-Alleen und vorbei an Plantagen mit Olivenbäumen soweit das Auge reicht, immer Richtung Süden nach Albufeira.


Torre de Belem
(Portugal)

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Olhos de Agua
(Portugal)

In Olhos de Agua bezogen wir unser zweites Domizil, zugegeben nicht mehr ganz so malerisch gelegen aber trotzdem direkt am Meer. Hier an der Algarve ist der Tourismus deutlich mehr zu spüren als an der Westküste. Hier reiht sich entlang der Küste eine Hotelburg neben der anderen ein. Aber trotzdem findet man auch hier immer wieder schöne Stellen an der Steilküste um Spaziergänge zu machen. Nachdem wir alles ausgepackt hatten, machten wir eine kleine Runde durch den Ort und fanden auch ein sehr gutes Fischrestaurant, in dem wir uns die Meeresfrüchte schmecken liesen. Am nächsten Tag machten wir einen Abstecher nach Faro in die schöne kleine Altstadt. Am Nachmittag fuhren wir dann ins Hinterland, in die Berge nach Alte. Ein malerisch gelegenes Bergdorf.

Nach einem Faulenz-Tag in der nett angelegten Hotelanlage machten wir uns am elften Tag auf ins Hinterland. Zunächst fuhren wir nach Loule, einem schönen Ort mit weit über die Stadtgrenzen hinweg bekannter Markthalle. Dort kann man, besonders Samstags, wirklich wunderbar das Markttreiben beobachten. In der alten Markthalle haben vor allem Fischhändler ihre Stände aufgebaut, daneben gibt es Fleisch, Gebäck und nationale Köstlichkeiten und um die Markthalle herum findet man Obst- und weitere Händler. Am Nachmittag fuhren wir weiter an den bekanntesten Hafen der Algarve Vilamoura. Hier findet man die Superjachten und Windjammern.


Loule
(Portugal)


Faro de Sao Vicente
(Portugal)

Am 12ten Tag fuhren wir dann an den süd-westlichsten Zipfel Portugals, an den Faro de Sao Vicente, ganz in der Nähe von Sagres. Dort haben wir uns ordentlich den Wind um die Nase wehen lassen. Auf dem Rückweg legten wir noch einen Zwischenstopp in Lagos ein. Hier kann man sehr schöne, von Wind und Wellen geformte Felsformationen erkunden. Abends sind wir wieder lecker Fischessen gegangen.

 

Den letzten Tag verbrachten wir am Strand von Olhos de Aqua - zwei Surfer versuchen sich auch hier an den kleinen Wellen - und liesen es uns noch einmal so richtig gut gehen.


Olhos de Agua
(Portugal)


Lissabon
(Portugal)

Am nächsten Tag ging es wieder zurück nach Lissabon, diesmal über die Vasco da Gama Brücke, die längste Brücke Europas.

14 abwechslungsreiche Tage in Portugal mit atemberaubender Landschaft, beeindruckenden Küstenformationen und heiterer Mentalität liegen hinter uns. Besonders die wunderschönen Küstenstraßen mit ihren Ausblicken auf das Meer, die Wellen des Atlantik und die Surfer-Orte im Westen, die man in der Nebensaison angenehm bereisen kann, haben es uns angetan. In diesem Sinne...

... adios

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