Reisetagebuch
Unterwegs im Bärenland...
..36 Tage in der Wildnis Nordamerikas unterwegs
Kanada
hier geht es zum Tagebuch Alaska,
Kurze Information: 1 Euro entsprach 1,56 CAN-Dollar bzw. 1,35 US-Dollar, die Angaben beziehen sich immer auf 2 Personen (CG steht für Campground (Campingplatz))
So, der 14. Juni (Walldorf - Calgary)
15.00Uhr Abfahrt Richtung Frankfurt, lange Schlange vor dem AirTransat Check-in Schalter. Wir heben kurz nach 19.00Uhr ab Richtung Calgary. Leider sitzen wir in der Mitte vor den zwei Klo`s. 3 Filme angeschaut, 1-mal Chicken, 1-mal Pasta und Pizza gegessen. Um 20.30Uhr (Ortszeit) in Calgary gelandet, per Taxi zum Hotel. 0815-Motel aber sehr sauber. Noch kurz zum McDonalds was trinken und ab ins Bett, eine mittelmäßige Nacht liegt vor uns.
Übernachtung: Ramada Hotel, 94 CAN-Dollar (incl. Frühstück)
Mo, der 15. Juni (Calgary - Banff, 135km)
Um 8.00Uhr aufgestanden, kurzes Frühstück im Hotel aus Plastik- und Styropor-Geschirr, danach per Citytrain ins Zentrum. Netter Kanadier schenkt uns ein Ticket. Im Zug treffen wir einen Schwaben aus Stuttgart. Ätzend lange Suche nach der TI (Touristeninformation), selbst die Dame in der Cityhall kann uns nicht weiter helfen. Kurzer Stadtrundgang, endlich finden wir die TI im Calgary Tower. Wir schreiben eine Mail in die Heimat und besorgen uns neue Tickets für den Citytrain.
Per Citytrain und Taxi geht es zu unserem Vermieter Canadream. Wir bekommen einen 27 Fuß Camper mit allem was das Herz begehrt. Nach der Einweisung fahren wir zum Tanken, 171 Liter! und er ist noch lange nicht voll. Noch schnell in einer Riesen-Mall eingekauft und gegessen und dann geht es ab Richtung Banff NP (Nationalpark). Unterwegs fängt es an zu regnen. Nach 135km erreichen wir den Nationalpark. Wir steuern unseren CG (Campground) an, in der Einfahrt läuft uns ein Kojote über den Weg.
Camp Ground: Tunnel Mountain View, 32,30 CAN-Dollar, sehr schön
Di, der 16. Juni (Banff – Kananaski – Banff, 239km)
6.30Uhr sind wir wach. Die weiche Matratze braucht Eingewöhnungszeit. Frühstück im RV (Camper) da es gut abgekühlt hat in der Nacht. Los geht’s zurück nach Canmore. Sehr nette TI (hat schon um 8.00Uhr auf!) meint die gravel road wäre kein Problem. Also machen wir uns auf zum Kananaski Trail, über den Spray Lake zum Kananaski Lake und über den Highway 40 zurück nach Canmore. Schöne Strecke an Flüssen und Seen entlang, tolles Bergpanorama und … Stefan erspäht auf einer kleinen Lichtung unseren
1. GRIZZLY-BÄR!! Nur 50m von der Straße entfernt grast er friedlich zwischen den Fichten – wir sind begeistert! Und das gleich am 1. Tag! Zurück in Banff zur hot springs-Höhle und –Badehaus. Plötzlich Fehlermeldung auf der Kamera; die beiden Fotoläden in Banff können auch nicht helfen. Erst ein Forum-Tipp im Internetcafé bringt nach bangen Stunden die Lösung – zum Glück! Bei schöner Abendstimmung noch die Bow Falls und das Banff Springs Hotel besichtigt, danach zurück zum CG.
Camp Ground: Tunnel Mountain View
Mi, der 17. Juni (Banff – Lake Louise, 220km)
Um 8.00Uhr aufgestanden, gefrühstückt, noch mal zu den Bow Falls und im Anschluss zu den Vermillion Lakes gefahren. Kleiner wunderschöner Rundweg im Sumpfgebiet. Es geht weiter auf dem Bow Valley Parkway. Hier sehen wir einige Waipitis am Straßenrand. Es fängt an zu regnen, deshalb fahren wir weiter zum Kootenay NP. Wir halten am Marble Canyon und gehen den Trail entlang des Canyons. Im Anschluss geht es weiter zu den Paint Pots und zu den Numa Falls. Nun geht es wieder zurück zum
Johnston Canyon. Der Trail führt uns an vielen Wasserfällen vorbei in eine tiefe Schlucht. Von hier geht es dann nach Lake Louise. Kurzer Abstecher zum See, doch es regnet wieder. Deshalb fahren wir weiter in den Yoho NP und sehen uns dort die Spiraltunnel der Eisenbahn, die Natural Bridge und den Emerald Lake an. Zurück nach Lake Louise auf den CG.
Camp Ground: Lake Louise Trailes, 32,30 CAN-Dollar, sehr gut
Do, der 18. Juni (Lake Louis – Jasper, 366km)
Um 7.30Uhr aufgestanden, es geht direkt zum Moraine Lake und danach zum Lake Louise zum Frühstück. Tolle Bilder und einen Spaziergang um den See gemacht, getankt und ab zum Icefield Parkway. Bei traumhaftem Wetter fahren wir diese faszinierende Panoramastraße. Wir schauen uns Lake Herbert, Lake Hector, den Crowfoot Glacier und den Bow Lake an. Es geht über den ersten Pass, Bow Summit, weiter zum Lake Peyto, den schönsten See unserer Reise. Danach weiter zu den Waterfowl Lakes und zum Mistaya Canyon.
Dann biegen wir ab auf den David Thompson Highway. Hier sehen wir Dickhornschafe auf einem Felsen direkt neben der Straße. Nach 50km am Lake Abraham drehen wir wieder um und fahren zurück zum Icefield Parkway.
Camp Ground: Jasper CG, 32,30 CAN-Dollar, gut
Fr, der 19. Juni (Jasper NP, 248km)
Nach einer sehr kurzen Nacht (1.30Uhr ins Bett) quälen wir uns aus dem Bett und fahren sofort los. Um 7.30Uhr sind wir auf dem Icefield Parkway. Wir wollen noch mal bis zu den Sunwapta Falls zurück fahren. Die ersten 20km fahren wir eine Nebenstrecke, leider keine Tiere unterwegs und mieses Wetter. Die Athabasca Falls sind dann ganz gut und die Sonnte kommt raus. Wir frühstücken dort und weiter geht’s zu den Sunwapta Falls – na ja. Zurück nach Jasper gegen Mittag.
Der Whistler CG hat schon wieder keinen Platz mit Strom. Wir werden 2km die Straße zurück geschickt; und prompt läuft bei der Einfahrt zum neu eröffneten CG ein großer Schwarzbär mitten über den Highway und einmal quer über den CG. Wir checken ganz schnell ein und folgen ihm über den Platz. Noch schnell getankt,
Mittags-Picknick am lauwarmen Annette Lake und auf zum Maligne Lake. Der Canyon ist nur bei den ersten 2 Brücken sehenswert, dafür gut tief. Es geht weiter zum Medicine Lake wo uns ein paar Bergziegen mit ihren Jungen vors Auto laufen. Etwas weiter an einem kleinen See entdecken wir eine Schwarzbärenmutter mit ihren 2 Jungen. Wir beobachten sie beim Abendspaziergang um den See. Den Maligne Lake haben wir anschließend fast für uns allein bei
schöner Abendstimmung. Noch ein kurzer Abstecher zum Pyramid Lake und Patricia Lake, dann geht’s zum CG.
Camp Ground: Wapiti, 32,20 CAN-Dollar, sehr gut
Sa, der 20. Juni (Jasper – Wells Gray NP, 403km)
Mal ausgeschlafen und gemütlich am Athabasca River gefrühstückt. Noch schnell einkaufen, dann geht’s los auf dem Yellowhead Highway 16. Zunächst fahren wir durch den Mount Robson NP. Schöne Strecke, leider schauert es. Am Visitor Center Lookout sind dann alle Berge in Nebel und Wolken verhüllt. Die Weiterfahrt bis Clearwater ist ziemlich langatmig und zäh, nur der Trans Canada Train bietet kurzzeitig Abwechslung vom Nadelwald-Regen-Einheitsbild.
Die TI gibt uns eine Karte vom Wells Gray NP. Noch schnell letzte Vorräte eingekauft und los Richtung Park. Schon nach ein paar km: ein Grizzly grast auf einer Blumenwiese am Straßenrand. Kaum das erste Foto geknipst wimmelt es von Touris, die keine Ahnung von Wildbeobachtung haben. Zum Glück lässt er sich nicht stören. Im Park gleich der nächste Schwarzbär – leider ist er vor dem 1. Foto im Wald verschwunden. Wir besichtigen die Dawson und Helmchen Falls – nicht Niagara, aber beeindruckend.
Wir sind mittlerweile fast alleine unterwegs. Da läuft ein Schwarzbär bei seiner Abendessen-Tour direkt vor uns über die Straße. Corinna verpatzt die Video-Aufnahme! Ein paar Kurven weiter liegt plötzlich ein CanaDreamer halb im Straßengraben – eine Gruppe Sachsen waren wohl zu schnell auf der Schlaglochstraße unterwegs. Nicht ihr erster Unfall wie sie uns erzählen, aber nichts passiert. Beim CG macht Stefan noch ein Lagerfeuer und ein Coyote läuft über den Platz.
Camp Ground: Clearwater CG , im NP 15 CAN-Dollar, sehr schön
So, der 21. Juni (Wells Gray NP – Wells, 500km)
7.30Uhr klingelt der Wecker, noch etwas schlaftrunken quälen wir uns aus dem Bett. Gleich los zum Clearwater See, außer einem einheimischen Boater sind wir die einzigen. Ein Stück weiter am Fluss wird gefrühstückt. Weiter durch den Park kommen die ersten Touris dazu – und benehmen sich gleich unmöglich als der erste Schwarzbär direkt am Straßenrand auftaucht. Er lässt sich viel gefallen, doch der schnaufende Reisebus vertreibt ihn sofort.
Ein stück weiter auf der Blumenwiese von gestern sehen wir 2 junge Schwarzbären. Sie stellen sich auf die Hinterbeine und beobachten die Touri-Traube direkt hinter dem Zaun. Dann tollen sie über die Wiese, schlüpfen durch ein Loch im Zaun, überqueren die Straße und verschwinden im Wald. Wir machen Halt bei einer kleinen Bisonherde auf einer Ranch. Kurz zu den Spahats Falls, getankt, dann geht’s los Richtung Williams Lake. Anfangs noch öder Nadelwald fahren wir dann auf
dem Cariboo Highway durch schönes Farmland. Bei Quesnel halten wir kurz bei der riesigen Holzfabrik. Bei schöner Abendstimmung fahren wir das letzte Stück bis Wells. Ein Schwarzbär taucht plötzlich direkt am Straßenrand auf, erschrickt jedoch und verschwindet sofort. In Wells scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Der schottische Camping-Vater zeigt uns unseren Platz. Bei Lagerfeuer und Abendrot lassen wir den Tag ausklingen.
Camp Ground: White Cap Motor Inn + RV Park, 22,05 CAN-Dollar, o.k.
Mo, der 22. Juni (Wells – Fraser Lake, 418km)
Um 8 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und ca. 1h im Internet unsere bisherigen Bilder gesichert. Frischwasser getankt, kurz zur TI und danach nach Barkerville. Wir bleiben 3h und schauen uns Barkerville und einige Vorführungen an. Corinna hat ein glückliches Händchen beim Gold schürfen. Wir werden bim BC-Ministerium für Tourismus befragt und bekommen einen Magneten geschenkt. In der alten Bäckerei eingekauft und ab in den Bowron Lake Provincial Park.
Wir machen am Bowron Lake Mittagspause und vernaschen die Bäckerei Mitbringsel. Auf der Rückfahrt sehen wir einen Schwarzbär, Stefan macht tolle Bilder. Auf der sehr schönen Fahrt von Wells nach Quesnel erspäht Stefan einen weit entfernten Elch (leider viel zu weit weg).
Kurz danach dann endlich, wir sehen eine Elchkuh ganz nah an der Straße. In Quesnel getankt und eine weitere SD-Karte gekauft. Lange Fahrt durch Farmland bis zum Fraser Lake. Hier treffen wir einen Deutschen, der mit dem Fahrrad von Chicago nach Calgary fährt!? Noch nett mit zwei kanadischen Bikern gesprochen, gekocht und ab ins Bett.
Camp Ground: Pipers Glen RV Resort , 21 CAN-Dollar, gut
Di, der 23. Juni (Fraser Lake - Prince Rupert, 597km)
Mal ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Wir verlassen als Letzte gegen 11 Uhr den CG. Die ersten 250km gibt es nur Farmland und Wälder mit Seen zu sehen. Das Indianerdorf Khan enttäuscht du die „alten Häuser“ in Old Hazelton ebenfalls. Die Weiterfahrt wird nur durch einen kurzen Tank- und Einkaufsstopp unterbrochen – und natürlich durch 3 Schwarzbären, die am Straßenrand grasen. Die letzten 100km geht’s durch den Seven Sisters Provincial Park – sehr schöne Strecke am sehr breiten Skeena River entlang.
Nur leider wird das Wetter immer schlechter, in Prince Rupert ist nur noch Nebel und Regen-Suppe. Den Fährhafen gesucht und ab auf den CG. Schnell gekocht und gepackt für die Fähre
Camp Ground: Prince Rupert RV CG, 31,50 CAN-Dollar, na ja, nur 1 km zum Fährhafen
Mi, der 24. Juni (Prince Rupert – Port Hardy – Telegraph Cove, (ca. 500km Schiff) 65,9km)
5.45Uhr klingelt der Wecker, wir quälen uns nach schlecht geschlafener, sehr kurzer Nacht aus dem Bett. Schneller Kaffee und ab zur Fähre. Nach 2h Warten geht es endlich los. Zwar Wolken und Nebel an den Küstenhängen doch immer wieder Wolkenlücken und schönes Licht. Leider bleibt das nur etwa 1h so, dann fängt es an zu regnen und hört erst kurz vor Vancouver Island wieder auf. Wunderschöne Strecke durch enge Straßen, kleine Inseln,
schneebedeckte Berge, Wasserfälle, viele Fischkutter und in der 2. Hälfte der Fahrt viele Orcas – leider etwas weit weg, aber die Schwanzflossen sieht man öfter abtauchen. Einige Weißkopfseeadler und
Delphine sehen wir auch noch. Stefan hält es ziemlich lange auf dem überdachten Außendeck auf. Nach 12h kommen wir in Port Hardy an und müssen im Dunkeln nach Telegraph Cove finden. Sehr abenteuerliche schmale Strecke durch dichten Wald, viele Kurven und bergauf bergab. Zwei unvernünftige deutsche WoMo-Touris überholen auf halber Strecke und schüren vor uns her. Am CG nur noch schnell einen Platz gesucht und ab ins Bett.
Camp Ground: Telegraph Cove Marina, 36,75 CAN-Dollar, na ja, groß und direkt am Hafen
Do, der 25. Juni (Telegraph Cove – Port McNeill, 42km)
7.45Uhr klingelt der Wecker, schnell gefrühstückt, CG bezahlt und los geht’s zur whale watching Tour. Es fängt an zu regnen. Nach kurzer Einführung fahren wir raus aufs Meer. Die Wolken hängen tief und es schüttet. Stefan hat noch eine Regenhose vom Bootsführer ergattert. Zunächst fahren wir durch kleine Inselchen und sehen Seeadler. Dann das erste Prusten und ein Buckelwal taucht 200m neben dem Boot auf – toll!
Wir fahren weiter in offeneres Wasser der black fish bay. Und dann sehen wir sie, eine Gruppe von 9 transient Orcas (ortsansässige Wale, die andere Säugetiere jagen). Immer wieder taucht nach einem lauten Pruster die Rückenflosse aus dem Wasser. Am meisten sieht man ein großes männliches Tier ganz nah bei einem diesjährigen Kalb. Wir beobachten sie eine Weile obwohl es regnet und windet und kalt ist und das Boot gut schaukelt.
Sie kommen bis auf 50m an das Boot heran – beeindruckend. Auf der Rückfahrt sehen wir noch mal den Buckelwal
und er zeigt uns ein paar Mal die Schwanzflosse. Zum Aufwärmen fahren wir nach Port McNeill zur TI. Wir wollen die Bilder sichern, doch die Festplatte streikt. Entnervt geben wir irgendwann auf und suchen einen schöneren CG. Endlich können wir mal grillen. Es hat aufgehört zu regnen und wir sitzen am Feuer bei schönem Sonnenuntergang über dem Meer. Noch schnell Wäsche gewaschen. Stefan hat schon WoMo und Wasser warm gemacht
und will gerade in die Dusche, da hört Corinna es prusten, und noch mal. Leider sehen wir nichts. Doch die Nachbar-Camper haben auch aufgeschaut – tatsächlich ist ein Wal in der Bucht vorbei geschwommen.
Wir gesellen uns mit Annette und Matthias aus Thüringen zu Franck und seiner Frau, die aus dem 100km entfernten Campbell River zum Angeln hier sind. Bei Bier und Rotwein stehen wir noch eine ganze Weile zusammen und quatschen bis der CG-Vater uns zur Nachtruhe bittet.
Camp Ground: Alder Bay Resort, 27,30 CAN-Dollar, wunderschön gelegen am Meer, sauber
Fr, der 26. Juni (Port McNeill – Telegraph Cove – Port Alberni, 368km)
7.30Uhr klingelt der Wecker. Die Sonne scheint. Nach kurzem hin und her entscheiden wir uns, die whale watching Tour noch einmal zu machen. Schnell gefrühstückt und nach Telegraph Cove. Annette ist auch noch mal dabei. Kapitän Wayne erkennt uns gleich und lässt uns als erste aufs Boot. Wir ergattern die besten Plätze vorne am Bug. Alles sieht ganz anders aus bei Sonnenschein und blauem Himmel. Eine sehr schöne Tour durch viele Inselchen und Buchten.
Wir sehen Weißkopfseeadler, einen Buckelwal, 2 Minkwale (leider weit weg), Seehunde, einen Seeotter, einen Bär und Wild am Ufer
und einige Gruppen Dalls Schweinswale. Die Delphin-großen Wale begleiten uns mehrmals ein Stück und reiten auf den Wellen seitlich und vor dem Boot – toll! Leider sehen wir keine Orcas. Wir verabschieden uns von Annette und Matthias und fahren weiter. In Campbell River halten wir und lassen uns Fish & Chips am Hafen schmecken. Weiter geht’s Richtung Port Alberni. Im MacMillan Provincial Park halten wir bei der Cathedral Grove und spazieren durch die bis zu 800 Jahre alten riesigen Douglas Fir und Red Cedar Bäume – beeindruckend.
In Port Alberni suchen wir uns einen schönen Platz mit Blick auf den Hafen. Noch schnell gevespert, Bilder angeschaut und ab ins Bett
Camp Ground: keiner
Sa, der 27. Juni (Port Alberni – Tofino, 165km)
Um 9 Uhr aufgestanden, gefrühstückt, dann geht es auf den Highway 4 Richtung Pacific Rim NP. Kurzer Stopp bei der Mars Bomber Fire Station. Die Frau von der Küstenwache lässt uns einen Blick riskieren, obwohl erst ab 1. Juli das Zentrum für Besucher offen ist. Zurück auf dem Highway geht es Richtung Ucuelet auf einer Achterbahnfahrt. Zunächst besuchen wir den Leuchtturm und den Wild Pacific Trail. Wir machen uns Pizzabrötchen im Gasherd. Weiterfahrt in den Pacific Rim NP.
Dort schauen wir uns Long Beach und im Indianerzentrum einen Film über Seeotter an,
bevor wir den South Beach Trail laufen. Im Anschluss besuchen wir noch den Regenwald „the Bog“ mit alten klein und interessant gewachsenen Bäumen. Kurz vor Tofino gehen wir noch den sehr schönen Rainforest Trail mitten durch den Regenwald. Gegessen, geduscht und ab ins Bett.
Camp Ground: MacKenzie CG, 47,25 CAN-Dollar, sehr teuer, o.k.
So, der 28. Juni (Tofino – Nanaimo – Ladysmith – Chemainus, 258km)
Bis 9 Uhr geschlafen, gefrühstückt, unser fahrendes Schloss gefilmt, danach geht’s nach Tofino Downtown. Kurz die Stadt und den Hafen angeschaut und kleinen Spaziergang am Strand gemacht. Auf der Rückfahrt stoppen wir am Radar Hill (der absolute Reinfall, es gibt nichts zu sehen) und noch zweimal am Long Beach sowie am Schooner Beach Trail. Weiter geht es auf dem Highway 4 über Port Alberni nach Parksville. Hier machen wir
einen kurzen Abstecher zum Beach und fahren dann weiter nach Nanaimo. Kurz eingekauft und danach die Stadt, die Hafenpromenade und den startenden Wasserflugzeugen zugeschaut. Noch schnell ein Eis geschleckt, dann geht
es weiter nach Ladysmith. Hier gibt es ein paar alte Häuser zu bestaunen. Als letztes fahren wir noch in den Künstlerort Chemainus und bewundern beim abendlichen Spaziergang die Häusergroßen Wandgemälde in der Stadt.
Camp Ground: keiner
Mo, der 29. Juni (Chemainus – Victoria, 82km)
7.30Uhr aufgestanden, gleich zum Hafen gefahren und dort gefrühstückt. Die Sonne scheint schon und es ist warm. Über ein paar Nebenstraßen fahren wir nach Duncan und schauen uns auf einem kleinen Rundweg durch die Stadt die Totempfähle an. Weiter nach Cowichan Bay, süßer kleiner Hafen mit Pfahlbauten und schwimmenden Häusern. In Victoria checken wir zuerst beim CG ein. Nach ein paar Shrimps geht’s mit dem Bus in die Stadt. Zur TI, CG in Vancouver gebucht, dann
zur Hafenrundfahrt mit den kleinen Ferry-Booten. Beim Fischerhafen steigen wir aus und schlendern durch die schwimmenden Häuser, Hausboote und Fischerboote. Sehr leckere Fish & Chips bei Barb’s gegessen. Noch den Wasserfliegern beim Starten und Landen im Hafen zugeschaut, dann geht’s mit der Ferry zurück zum Inner Harbour. Rundtour durch die Stadt zu Fuß: Empress Hotel, Parliament Buildings, Beacon Park, Old Town, Hafen und Chinatown. Zurück zum CG und ausgiebig geduscht.
Camp Ground: Fort Victoria RV Park, 38,85 CAN-Dollar, sehr gut
Di, der 30. Juni (Victoria – Vancouver, 120km)
Um 9.30Uhr aufgestanden, gefrühstückt und zum Supermarkt gefahren um eine weiter SD-Karte zu kaufen. Noch schnell zum Wallmart und dann parken wir unser Schlachtschiff direkt am Hafen von Victoria. Wir schauen uns das Aquarium an (lohnt sich aber nicht) und decken uns für den bevorstehenden Canada Day mit einem passenden T-Shirt ein. Bei Red Fish Blue Fish gibt es dann noch mal Fish & Chips. Danach machen wir uns auf den Weg zum „Scenic Marine Drive“, der
direkt am Meer durch die noblen Vororte Victorias geht. An diversen Lookouts halten wir an und genießen die schöne Aussicht.
Gegen 19 Uhr erreichen wir die Fähre nach Vancouver. Bei traumhaftem Wetter fahren wir durch diverse Inselgruppen nach Vancouver. Dort angekommen fahren wir über etliche Highways zu unserem Campground. Abends machen wir uns noch leckere Pizzabrötchen und hauen uns geschafft in die Falle.
Camp Ground: Burnaby Cariboo RV Park, 54 CAN-Dollar, sehr gut
Mi, der 01. Juli (Vancouver (Canada Day))
Um 9 Uhr aufgestanden, gefrühstückt, gewaschen und dann den ganzen Vormittag WoMo geputzt und Sachen gepackt. Noch schnell einkaufen und essen, dann geht es ab nach Downtown mit Bus und Skytrain. Bei der TI Hostel für nächsten Tag gebucht. Wir schlendern rund um den Canada Place und am Hafen entlang. Schon mords was los in der Stadt. Es gibt
Chicken Burger und Hot Dog, dann suchen wir uns einen guten Platz für die Parade mit Polizei, Feuerwehr,
Militär, usw. Anschließend flanieren wir die Robson Street entlang zum Stanley Park und ergattern einen guten Platz für’s Feuerwerk über dem Hafen. Wir hetzen uns ab, um eine der letzten Skytrains zu bekommen. Am CG geht’s nur noch ins Bett (Corinna packt noch ein bisschen).
Camp Ground: Burnaby Cariboo RV Park, 54 CAN-Dollar, sehr gut
Do, der 02. Juli (Vancouver)
7 Uhr klingelt der Wecker, wir packen die restlichen Sachen und putzen den Rest vom RV. Mit Verspätung fahren wir zum Hostel in der Stadt, schnell das Gepäck ausladen und zur CanaDream-Station gerast. Wir sind eine halbe Stunde zu spät dran, doch sie sagen nichts. Die Rückgabe geht schnell und wir verabschieden uns von unserem Schiff. Ab zur Bushaltestelle. Der Bus kommt zwar pünktlich, fährt jedoch in die falsche Richtung. Der sehr
nette 2. Busfahrer, der mit im Bus auf dem Weg zur Arbeit ist, nimmt uns mit auf seine Tour – und die geht viel schneller in die Stadt. Ab zum Fahrradverleih und dann in den Stanley Park. Wir fahren einmal außen rum und noch weiter bis nach Granville Island. Leckere Fish & Chips gegessen und noch durch die Markthalle geschlendert. Gegen 19 Uhr geben wir die Fahrräder zurück und fahren zum Hostel. Ausgiebig geduscht und ab ins Bett.
Übernachtung: Hostelling International Vancouver, 93 CAN-Dollar, o.k.
Alaska
Fr, der 03. Juli (Vancouver – Anchorage, 21,2 Meilen)
Kurz nach 7.00Uhr geht’s aus den Federn. Fertig gepackt und das kostenlose Frühstück im Hostel gekostet. Wir finden die Bushaltestelle nicht gleich, obwohl wir im Hostel dreimal nachgefragt hatten. Wir kommen trotzdem rechtzeitig am Flughafen an. Dort dauert es über eine Stunde bis wir mit noch vollem Gepäck durch den Check-in und Zoll und die homeland security-Kontrolle kommen. Dann sind wir schon am Flughafen auf amerikanischem Boden.
Der Flug ist angenehm mit super Aussicht auf die Westküste Kanadas und die Gletscher im Süden Alaskas bis Anchorage. Am Flughafen noch schnell zur TI
und nach bisschen Gezeter einen nagelneuen Ford Explorer abgeholt. Direkt in die Stadt zum CG und danach zur TI und zum Einkaufen. Abends gibt es kostenloses Chili am CG und die US Airforce Brass Band (5 Mann) geben ein kleines Konzert. Noch das Auto gemütlich eingerichtet und bei fast noch Sonnenschein um 23.50Uhr ins Bett.
Camp Ground: Golden Nugget RV Park, 34 US-Dollar, o.k.
Sa, der 04. Juli (Anchorage - Girdwood, 87 Meilen)
Um 8 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und ab zur Parade in die Stadt. Die fängt jedoch mit eineinhalb Stunden Verspätung an.
Nette Amerikanerin spricht uns an und gibt uns viele Tipps. Die Parade ist irgendwie typisch amerikanisch - viel Militär, Firefighters
und natürlich Polizei, Religion und Politik. Wir holen uns ein Truthahn-BBQ und einen Hot Dog und fahren dann noch Einkaufen.
Dann geht es zum größten Wasserflughafen der Welt und zum Flattop Mountain mit Blick über die Stadt. Am Seward Highway halten
wir an diversen Lookouts bevor wir in Girdwood ankommen. Hier ist heute ein großes Fest. Wir essen was und suchen uns ein
nettes Plätzchen zum Übernachten.
Camp Ground: keiner
So, der 05. Juli (Girdwood - Seward, 128 Meilen)
Nach einer durchwachsenen Nacht mit blödem aufdringlichen Asiaten als Übernachtungs-Nachbarn machen wir uns gleich auf den
Weg zum Meer Richtung Portage. An einem kleinen Parkplatz am Ende des Fjords (Turnagain Arm)gibt es Frühstück. Plötzlich
taucht ein Weißkopfseeadler am Ufer auf und vertilgt die Reste seines Lachses - schon imposante Tiere. Weiter geht’s zum
Alaska Wildlife Conservation Center, einer Wildtier-Auffangstation, wo man Elche, auch 4 Wochen alte Kälber, Kariboo,
Moschusochsen, Wood Bisons, Rentiere und Schwarz- und Braunbären aus nächster Nähe sehen kann. Wir streicheln die Elche, schauen
beim Kälberfüttern zu und bei der Dressur der 3 Braunbären. Wir fahren einen kurzen Abstecher zum Portage Lake und Glacier
und machen Mittag am Fluss. Zurück im Wildlife Center schauen wir bei der Braunbär-Fütterung zu - keine 2m von den Bären
entfernt. Wir bleiben noch länger und beobachten ihr Spielen im See. Schöne Weiterfahrt bis Seward - zum Glück kommen uns alle
Wochenendausflügler und die Teilnehmer des Seward Berg-Marathon entgegen. Noch schnell die Bootstour für den nächsten Tag
gebucht und Steaks gekauft. Der nette Fleischer im Supermarkt gibt uns Steak-Gewürz mit. Am Strand machen wir Barbecue, als
uns jemand auf 2 Buckelwale direkt in der Nähe des Hafens aufmerksam macht. Sie bleiben über eine Stunde im Fjord direkt am
CG und tauchen immer wieder mit offenen Mäulern weit aus dem Wasser auf - einfach toll. Bei Steakbrötchen beobachten wir sie
lange. Noch schnell geduscht und ab ins Bett.
Camp Ground: City CG 10 US-Dollar, super schöne Lage direkt am Meer, Zeltplätze schön angelegt
Mo, der 06. Juli (Seward (Kenai Fjords NP))
7.00Uhr klingelt der Wecker. Wir frühstücken bei T-Shirt-Wetter mit Blick auf den Fjord und die Schnee-Berge dahinter. Los
geht’s zu unserer Tages-Bootstour in den Kenai Fjords NP. Zunächst liegt der ganze Fjord noch im Meeresdunst, doch die Sonne
kämpft sich nach und nach durch. Wir fahren den Fjord hinaus und sehen ein paar Seehunde auf Steinen ausruhend. Dann der erste
Buckelwal, er taucht leider gleich wieder ab. Es geht am Bearglacier, dem größten im NP vorbei. Da tauchen Schweinswale auf
und begleiten uns ein kurzes Stück. Wir sehen viele Meeresvögel und eine tolle Fjord- und Insellandschaft. Dann geht es Richtung
Northwestern Glacier in den nächsten Fjord hinein. Die ersten Eisschollen tauchen auf und einige Hängegletscher werden sichtbar.
Der Kapitän muss sich einen Weg durch die Eisschollen bahnen, es kracht, wenn sie ans Boot stoßen. Um die letzte Kurve
taucht der Gletscher auf, über eine Klippe reicht er bis ins Meer, strahlend blau schimmert das Eis in der Sonne. Wir fahren ganz
nah heran und verbleiben lange. Ein sehr starker warmer Fön bläst uns ganz schön durch und wir beobachten die immer wieder
abbrechenden Eisstücke, die krachend ins Meer donnern. Auf der Rückfahrt sehen wir gleich einige Buckelwale. Eine Mutter
mit Kalb kommt ganz nah ans Boot. Das Kalb springt sogar aus dem Wasser und sie zeigen uns die Schwanzflossen. Weiter geht’s
an vielen Vogelkolonien auf Inseln und an Klippen vorbei. Besonders der Papageientaucher hat es uns angetan mit seinem
gelb-roten Horn und den knallroten Schwimmfüßchen. Wir sehen immer wieder Buckelwale, Schweinswale und dann einige Seelöwen
mit Kälbern. In einer Bucht sind sogar einige Seeotter unterwegs. Eine Mutter mit ihrem Jungen auf dem Bauch schwimmt ganz nah
am Boot vorbei. Gegen 18 Uhr kommen wir nach Seward zurück - ein wunderschöner Tag. 3 deutsche Biologen aus Fairbanks geben
uns noch Tipps für die Weiterfahrt. Bei Fish & Chips und einem Lagerfeuer am Strand lassen wir den Tag ausklingen.
Camp Ground: City CG
Di, der 07. Juli (Seward - Homer, 184 Meilen)
Um 9 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und zum Aquarium in Seward gefahren. Es lohnt sich, hier sieht man viele der einheimischen
Tiere aus nächster Nähe: Puffins, Seeotter, Seelöwen, Lachse und vieles mehr. Danach fahren wir noch ins Stadtzentrum. Es geht
weiter auf dem Highway nach Cooper Landing. Wir haben von 3 Deutschen, die in Alaska leben den Tipp bekommen, hier könnte
man Lachse beim Springen über die Wasserfälle des Russian River beobachten. Nach einem 2,3 Meilen Marsch erreichen wir den Wasserfall und
sehen tatsächlich die Lachse. Wir sind ganz alleine und schauen ihnen eine Weile zu. Ein Rancher spricht uns an und wir unterhalten
uns eine ganze Weile. Plötzlich erscheint ein junger Braunbär am Fluss und fischt vor unseren Augen über 1h nach Lachsen am Fuß
der Wasserfälle - ein unglaubliches Erlebnis. Der Rancher und wir sind hin und weg. Nach 2h gehen wir zurück zum Auto. Wir
kaufen uns noch schnell eine Cola und fahren dann weiter nach Homer. Wir kaufen Burger und machen am CG ein BBQ. Noch die
Bilder vom Bär angeschaut, wir kommern erst um 2.00Uhr ins Bett.
Camp Ground: Homer Spit CG, 29 US-Dollar, o.k.
Mi, der 08. Juli (Homer - Portage Lake, 218 Meilen)
Nachdem wir erst so spät ins Bett gekommen sind, schlafen wir etwas länger und kommen erst nach 11 Uhr vom CG weg (Stefans
Hosen mussten allerdings auch noch ausgewaschen werden). Wir schlendern noch etwas über den Homer Spit und kaufen ein.
Erster Stopp auf dem Highway ist Anchor Point, der westlichste Highway Punkt Nordamerikas. Eine Auswanderin aus Hessen spricht
uns an und erzählt von den Vulkanen am gegenüber liegenden Ufer des Cook Inlets, die man wegen dem diesigen Wetter leider nicht mal
erahnen kann. Weiter geht’s zur russisch-orthodoxen Kirche bei Nilnichik und dann nach Kenai. Schnell einen Kaffee im Funky
Monkey getrunken um ins Internet zu kommen. Wir fahren nach "Old Town" Kenai - ein paar Bretterbuden-Holzhäuser. Das so
genannte Fort ist ein Witz, nicht mal ein Foto wert. Der Pope in der restaurierten russisch-orthodoxen Kirche ist sehr
redselig und erfreut über den seltenen Besuch. Er erklärt uns tausend Dinge über die russische Gemeinde. Bei der Weiterfahrt
verdunkelt sich der Himmel, weiter südlich sieht man ein Buschfeuer. Der Rauch hält sich die ganzen 150km bis Portage Lake
und hüllt die Landschaft in einen Dunstvorhang. Gegen 21 Uhr kommen wir an und machen ein bisschen Brotzeit im Auto, da die
Stechmücken draußen unerträglich sind.
Camp Ground: Bearfoot CG, Cugah State Park, 14 US-Dollar, nette sites im Wald, nur Plumpsklos
Do, der 09. Juli (Portage Lake - Valdez, 14 Meilen)
Um 9.00Uhr aufgestanden und an den Portage Lake gefahren zum Frühstücken. Wir fahren durch den angeblich längsten Tunnel
Nordamerikas nach Whittier. Da die Fähre erst 4 Stunden später fährt, schauen wir uns den Hafen an und machen uns an einer
Picknick-Area Käsespätzle. Per Schiff geht es dann durch den Prince William Sound, vorbei an den treibenden Eisbergen des
Columbia Glaciers nach Valdez. Auf dem Schiff lernen wir Sibille und Achim kennen, zwei Deutsche, die gerade ihre Alaskareise
per WoMo begonnen haben. Abends in Valdez noch schnell eingekauft und auf den CG. Beim Abendessen werden wir von einem französisch
sprachigen Kanadier in perfektem Deutsch angesprochen. Er hat in Heidelberg studiert und zeigt uns stolz sein HD-Kennzeichen
auf dem Auto.
Camp Ground: Eagles Rest RV Park, 27 US-Dollar, Platz na ja, sauber
Fr, der 10. Juli (Valdez - Chitina, 127 Meilen)
9.30Uhr aufgestanden, geduscht und gefrühstückt. Wir fahen noch mal schnell zum Einkaufen und treffen Sibille und Achim.
Sie dürfen mit ihrem WoMo nicht nach McCarthy fahren, deshalb beschließen wir gemeinsam zu fahren. Noch schnell getankt und los
geht’s im Konvoi. Eine schöne Strecke durch den Keystone Canyon und über den Thompson Pass. Leider hängen die Wolken tief
und der Rauch der Buschfeuer verhindert die schöne Aussicht. Wir besteigen den Worthington Gletscher - schon beeindruckend.
Weiter geht’s bis nach Chitina, einem Mini-Kaff mitten im Nirgendwo. Am Cooper-River suchen wir uns ein schönes Plätzchen
auf einem Busch-CG. Von Dan's Tire Repair gibt es noch ne Fuhr voll mal schön trockenem Brennholz. Abendessen gekocht und gemütlich
am Lagerfeuer gequatscht.
Camp Ground: irgendwo am Cooper River
Sa, der 11. Juli (Chitina - McCarthy/Kennicott - Chitina, 114 Meilen)
8.30Uhr etwas verspätet aufgestanden, schnell gefrühstückt und Auto umgeladen. Dann geht’s los mit Sibille und Achim auf
die Schotterstraße Richtung McCarthy. Am Anfang ist es etwas holprig, doch dann ist die Straße sehr gut gepflegt und völlig
harmlos. Der Rauch hat sich verzogen und wir fahen durch Wald, Sumpf - leider ohne Elche - und Berge am Cooper River entlang.
Richtung Wrangell Mountains zieht dann leider wieder der Rauch in die luft, sodass wir den 3. größten Eisfall der Welt nicht
mal erahnen können. Wir schlendern durch McCarthy und fahren dann mit dem Shuttle nach Kennicott. Wir genießen die Aussicht
auf den riesigen Gletscher vor unserer Nase. Mit einem jungen Führer geht es dann 2-einhalb Stunden durch das Gelände, die Gebäude und vor allem von ganz
oben nach unten durch die Kupfermühle von Kennicott. Zurück in McCarthy lassen wir uns einen Burger schmecken und erblicken
endlich den Eisfall. Schöne Heimfahrt mit Sonnenuntergang und einem jungen Luchs am Straßenrand.
Camp Ground: irgendwo am Cooper River
So, der 12. Juli (Chitina - Tok, 227 Meilen)
Wir schlafen uns aus und frühstücken ausgiebig gemeinsam mit Sibille und Achim. Erst nach Mittag fahren wir zusammen los. Noch schnell die Fischräder angeschaut, dann geht’s in Kolonne zurück auf den Richardson Highway Richtung Glennallen. Schnell getankt und weiter auf dem Tok Cut-Off. Auf der Strecke schauen wir uns einige restaurierte Roadhouses an und halten immer wieder
für einen Schnappschuss von Mt. Drum, Sandford und Wrangell im Wrangell/St. Elias NP. Zwischenzeitlich ist die Fahrt etwas öde, doch das Teilstück am der Nationalparksgrenze entlang entschädigt wieder. Um eine Kurve erspäht Stefan einen Biber in einem kleinen See direkt am Straßenrand. Gemütlich schwimmt er auf uns zu und macht seine Runde bis zur Biberburg. In Tok machen
wir ein Barbeque am Tok River und sitzen bis spät in die Nacht gemütlich am Lagerfeuer.
Camp Ground: Salmon RV Park 17,50 US-Dollar, gut
Mo, der 13. Juli (Tok - Denali Highway Meile 21, 233 Meilen)
Wir duschen noch ausgiebig und frühstücken lange zusammen. Gegen Mittag trennen sich dann unsere Wege; Sibille und Achim fahren weiter Richtung Yukon. Wir fahren eine "endlos lang gerade aus"-Straße bis zum Ende des Alaska Highway in Delta Junction (Meile 1422!).
Getankt, eingekauft und kurzer Abstecher zum restaurierten Rika's Roadhouse. Dann geht’s immer an der Pipeline entlang Richtung Süden. Zunächst ist die Fahrt eintönig, doch dann geht’s durch alpine Tundra und Taiga, mit schönen Ausblicken auf verschieden farbige
Berge, Täler, Gletscher, Seen und grünes Buschland. Da erspäht Stefan eine Elchkuh, mitten in einem Teich grasend, direkt am Straßenrand. Wir beobachten sie eine Weile, sie lässt sich nicht stören. Weiter geht’s bis Paxon und dann auf den Denali Highway, über den
ersten Pass bis zu den Tangle Lakes. Der CG liegt direkt an einem der Seen. Tortellini gekocht und ab ins Bett.
Camp Ground: Tangle Lakes CG, - US-Dollar, schön gelegen, einfach
Di, der 14. Juli (Denali Highway - Denali NP, 177 Meilen)
Bei schönem Wetter fahren wir fast den ganzen Tag den Denali Highway entlang, mit schönen Ausblicken auf die schneebedeckten Berge der Alaska-Range, Gletscher, Gletscherflüsse und -Kettle (kleine Seen), immer durch Tundra-Landschaft.
Es ist nicht viel Verkehr und die Straße ist trotz Schotter gut befahrbar. Auf dem Parks Highway fahren wir die letzten 30 Meilen bis zum Denali NP. Kurz vor Denali hat sich der Rauch von den Buschfeuern zusammen gezogen, die Berge
rechts und links der Straße sind kaum noch zu erkennen. Wir holen unsere Bustickets für den nächsten Tag ab. Im Touristenörtchen Denali gibt es nur einen Mini-Laden,
deshalb fahren wir noch nach Healy zum Einkaufen - auch nicht größer. Plötzlich wird es immer dunkler und fängt an zu gewittern. Es schüttet wie aus Eimern, die Straße ist kaum zu sehen. Wir essen noch schnell ein Sandwich bei Subways.
Wir suchen uns einen CG außerhalb des Touritrubels ein paar Meilen den Highway zurück und kuscheln uns, vor dem Gewitter geschützt, in die Schlafsäcke.
Camp Ground: Denali Grizzly Bear, 26 US-Dollar, sehr gut
Mi, der 15. Juli (Denali NP (Wonder Lake), 18 Meilen)
4.30Uhr klingelt der Wecker. Nach nur knapp 5h Schlaf quälen wir uns aus dem Bett. Schnell zusammen gepackt und ab zum Bus. Fahrer Mike - ein echt grummeliger Typ - fährt unsere Tour zum Wonder Lake und zurück. Er erzählt zwar viel,
man versteht aber fast nichts. Es regnet und der Nebel hängt überall. Die Sicht ist ganz oft gleich Null. Der ganze Bus ist hundemüde und die ersten schlafen bald. Am Igloo Mountain erspähen wir 2 Cariboo, weit entfernt auf einer Anhöhe.
Am Eielson Visitor Center ist jeder froh sich die Beine im Warmen zu vertreten. Die Rangerin erklärt und erzählt ausführlich von der Besteigung Mt. McKinleys und lässt uns viele Tierfelle fühlen. Weiter geht’s bis Wonder Lake -
keine Wetter- und Müdigkeitsbesserung. Mike lässt uns ohne Vorwarnung am See raus und keine drei Schritte weiter sind wir von Moskitos überrannt. Wir kommen mit dem Einsprühen nicht hinterher, ein Foto machen ist kaum möglich.
Wir eilen Mike hinterher, der den Bus ein gutes Stück weiter geparkt hat. Den Rest der Pause igeln wir uns im Bus ein. Ständig hört man das Klatschen, wenn wieder jemand einen Moskito erschlägt. Auf der Fahrt zurück lichtet sich der Nebel
ganz allmählich, sodass wenigstens die Täler sichtbar werden. Ganz weit entfernt auf einem Hügel erspäht jemand einen Grizzly mit Baby. Wir dürfen einen kurzen Blick durch das Fernglas werfen, sehen aber nur die Mutter weit weg.
Außer einigen weit entfernten Cariboo gibt es nichts zu sehen. Am Polychrom Pass sind wenigstens die gegenüber liegenden Berghänge frei vom Nebel, mit schönen Farbspielen. Schon fast zurück am Gate kommt uns plötzlich ein stattlicher Wolf
auf der Straße entgegen und passiert gemütlich den Bus - toll! Ein bisschen Entschädigung für den entbehrungsreichen Tag. Trotzdem war es die Tour wert. Schnell eingekauft, gekocht, geduscht und ab ins Bett.
Camp Ground: Denali Grizzly Bear
Do, der 16. Juli (Denali NP (Eielson Center), 63 Meilen)
Wieder klingelt der Wecker um 5.00Uhr früh. Auf zum Bus und noch schnell einen Kaffee getrunken. Der Bus ist voll und zur Hälfte sind es Asiaten. John, unser Busfahrer, wirkt etwas behäbig, ist aber super nett und erklärt genau was passend ist.
Wieder hängt der Nebel tief, genauso dicht wie am Tag zuvor. Nach einer Stunde kaum Sicht rennt eine Elchkuh direkt vor dem Bus über die Straße. Leider ist der Wald zu dicht. Ein Stück weiter sehen wir 2 stattliche Elchbullen. Zwar etwas weit weg und im Nebel,
trotzdem gut zu sehen. Wir sehen weit entfernt einige Cariboo und den ersten Grizzly. Am Eielson Center machen wir eine größere Pause - es scheint etwas aufzuklaren. Auf dem Rückweg sehen wir wieder weit weg Cariboo und einen schlafenden Grizzly - mit bloßem
Auge aber kaum auszumachen. Doch dann gibt uns ein entgegen kommender Bus ein Zeichen, wir halten an und nach einer Weile kommt ein Grizzly den Hügel herauf und läuft ca. 50m von uns entfernt vorbei. Auf der Weiterfahrt wird die Sicht allmählich besser, die
Landschaft ist schön. Wir sehen ein kleines Cariboo mal etwas näher und dann einen Rotfuchs. Doch er ist zu weit weg und verschwindet gleich. Am Polychrom Pass halten wir für ein Foto der waghalsigen Straße und sehen plötzlich eine Fuchsfamilie auf einem Vorsprung
direkt unter uns. Drei Jungtiere spielen ausgelassen zwischen den Büschen. Wir können sie eine Weile beobachten. Etwas weiter liegt ein Cariboo-Bock im Tal. Am Sable Pass erspähen die Fernglasträger ein Dallschaf ganz oben auf dem Cathedral Mountain - kaum wahrzunehmen.
Die Wolken verziehen sich und auf den letzten Meilen spitzt sogar die Sonne durch - eine tolle Tour! Wir fahren gleich zur Hundeschlitten-Vorführung und dürfen die Schlittenhunde streicheln. Schnell gekocht. Bei schöner Abenstimmung fahren wir noch einmal in den Park bis
Savage River. Schöne Ausblicke bei Sonnenuntergang und ein Luchs im Augenwinkel sind unsere Ausbeute - leider kein McKinley.
Camp Ground: Denali Grizzly Bear
Fr, der 17. Juli (Denali NP (Eielson Center) - McKinley South View, 136 Meilen)
8.00Uhr geht der Wecker, doch wir drehen uns noch einmal um. 9.30Uhr steht Corinna auf und sieht den strahlend blauen Himmel ohne Dunst for den Bergen - vielleicht Mt. McKinley? Wir machen das Auto startklar und fahren los bis Meile 10 der Park-Straße, und
tatsächlich taucht er hinter der Alaska Range hervor - strahlend weiß und glasklar, ohne jedes Wölckchen vor einem der beiden Gipfel - wir können unser Glück kaum fassen! Kurzerhand entscheiden wir uns für eine weitere Bustour in den Park. Wir verpassen knapp die 11 Uhr Tour, also
12 Uhr Abfahrt mit Alfred, unserem Busfahrer, und zwei netten deutschen Mädels. Bei Meile 10 sehen wir ihn wieder auftauchen, dann erst wieder beim Cathedral Mountain. Am Polychrom Pass sehen wir zum ersten Mal Golden Eagles (Steinadler) und 2 Geerfalken. Um die letzte
Kurve schaut er genau zwischen 2 Wolkenbändern hervor. Die Landschaft ist toll, wir sehen viele Landstriche zum ersten Mal; viele unterschiedliche Farben der Berge und Pflanzen. Wir sehen einen Cariboo ganz nah und gleich eine Bärin mit 3 diesjährigen Jungen, leider etwas weit weg.
Über den Sable Pass wächst die Spannung - doch leider ist "Der Berg" in Wolken verhüllt. Kurz danach am Eielson Center scheint zwar die Sonne und wir sitzen fast 1h draußen, doch die Wolken ziehen immer mehr davor. Außer dem untersten Teil sieht man nichts - Schade!
Auf derm Rückweg sehen wir 2 Bären und Cariboos und ein Dallschaf - leider alle sehr weit weg. Immer wieder sind Steinadler, Falken und Bussarde in der Luft. Dann ein Cariboo direkt vor uns auf der Straße. Kurz vor Ende der Fahrt sehen wir weiter weg einen Elchbullen sehr schnell
einen Hügel hinunter rennen. Wir meinen einen Bär hinter ihm auszumachen. Zurück am Auto geben wir den 2 Mädels den Tipp mit den Russian River Falls weiter. Schnell bem Subway 2 Baguettes geholt, getankt und ab auf den Parks Highway Richtung Süden. Die Wolken ziehen immer
dichter um die Berge. Ein Schwarzbär läuft plötzlich vor uns über den Highway. Am North Viewpoint im Denali State Park ist nicht mal eine Tafel, die uns zeigen könnte, wo der McKinley sein sollte. Am South Viewpoint ist eine Abbildung; und man sieht gar nichts von ihm. Wir übernachten
auf dem Parkplatz CG. Vielleicht haben wir ja noch mal Glück morgen.
Camp Ground: McKinley South View, 10 US-Dollar, ein Parkplatz mit Plumpsklo
Sa, der 18. Juli (McKinley South View - Anchorage, 161 Meilen)
Um 9 Uhr aufgestanden, "Der Hohe" zeigt sich leider nur zur Hälfte. Auf einer Bank mit Blick auf Denali gefrühstückt. Es geht auf dem Parks Highway weiter Richtung Anchorage. In Anchorage angekommen beginnen wir mit unserer Sightseeing Tour: Visitor Center, Town Square, Oskar Anderson House,
Market (wir erstehen Rentier-Würstchen), Alaska Monument, Fire Department und das State Trooper Museum. Ein ehemaliger Trooper lässt uns rein, obwohl die Öffnungszeit schon vorbei ist. Wir dürfen das Museum besichtigen und er erklärt uns viel. Kurz Souvenirs besorgt, letzter Einkauf, auf den
Campingplatz gefahren und abends lecker im Gwennies Essen gegangen.
Camp Ground: Golden Nugget RV Park, 34 US-Dollar, gut
So, der 19. Juli und Mo, der 20. Juli (Anchorage - Vancouver - Frankfurt, 9 Meilen (im Auto), 7.000 Meilen (im Flieger))
Um 8 Uhr aufgestanden, geduscht, Rucksäcke gepackt und noch schnell gefrühstückt. Der Regen macht uns den Abschied etwas leichter. Wasserkocher, Föhn und die paar Lebensmittel-Reste nimmt die CG-Frau gerne entgegen. Zum Flughafen und Auto abgegeben. Eingecheckt und noch die letzten Postkarten
geschrieben. Wir heben pünktlich Richtung Vancouver ab. Der Flieger ist nicht voll, wir haben eine Reihe für uns. Ab Kanada wird das Wetter besser, die Wolkendecke reißt auf und die Coastel Mountains mit ihren Gletschern werden sichtbar. Wir können sogar ein paar Luftbilder von Vancouver knipsen.
Der Zoll lässt uns die Rentier-Würstchen nach kurzer Inspektion behalten. Leider müssen wir unsere Rucksäcke holen und neu einchecken. Lange Schlange am Schalter und kein Fensterplatz mehr frei. Mit etwas Verspätung heben wir ab Richtung Heimat, der Flieger ist gut voll und wir können so gut wie nicht
schlafen. Wir unterhalten uns mit unserem Dresdner Sitznachbarn. Um 18.00Uhr deutscher Zeit kommen wir nach 9h Flug in Frankfurt an und werden von Stefans Eltern liebevoll empfangen. Ab nach Hause, Körnerbrot!! gevespert, schon mal ein paar Bilder gezeigt und nur noch ins Bett.
Übernachtung: im eigenen Bett, unbezahlbar!
|