Unterwegs im Land der großen Herden
21 Tage in Ostafrika unterwegs
Hallihallo,
diesmal starteten wir unsere Reise nach Tansania wieder in Walldorf. Unser Freund Paul-Heinz fuhr uns nach Frankfurt, wo um 20:30 Uhr unser Flieger mit Ziel Kilimanjaro Airport startete.
Nach 8 langen Stunden im Flieger sind wir morgens um 7 Uhr Ortszeit am Kilimanjaro Airport gelandet. Schon am frühen Morgen wurden wir hier mit 35°C begrüßt.
Ein Fahrer nahm uns direkt am Ausgang in Empfang und fuhr uns nach Moshi ins Hotel. Da unser Zimmer noch nicht bezugsfertig war, verstauten wir das Gepäck und begannen unseren Urlaub mit einer Tagestour in die Region. Unser Guide Victor führte uns dabei zum Eingangsgate der Kilimanjaro Besteigung, durch Bananenplantagen und zeigte uns auch, wie die Stämme hier unter der Erde ihre Wohnhöhlen bauten.
Highlight des ersten Tages war der Besuch einer der Wasserfälle bei Marangu. Am nächsten Morgen lernten wir unseren Fahrer Paolo und unseren Koch Raschid kennen, mit denen wir die nächsten 11 Tage auf Safari unterwegs sein sollten. Wir verstauten unsere Rucksäcke sowie diverse Lebensmittel und Campingutensilien im Jeep und brachen auf Richtung Arusha Nationalpark. |
Arusha NP (Tansania)
|
Lake Manyara NP (Tansania)
|
Nach 2-stündiger Fahrt erreichten wir den Arusha Nationalpark. Hier sahen wir zum erstenmal die grünen Meerkatzen und Colobus-Affen in den Bäumen sitzen. Vor hier hatten wir auch
einen herrlichen Blick auf Mount Meru, den zweithöchsten Berg Tansanias. Wir konnten Giraffen beim grasen zuschauen und nachmittags bei einer Fußsafari den Kaffern-Büffeln, Pavianen und Warzenschweinen sehr nahe kommen und einen kleinen Wasserfall besuchen.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter Richtung Lake Manyara Nationalpark. Wir stoppten kurz am Übernachtungsplatz, um den Jeep "leer zu räumen" und unseren Koch zurückzulassen, bevor wir in den Nationalpark einfuhren. Der Lake Manyara Nationalpark
ist landschaftlich sehr vielseitig und artenreich. Nach kurzer Pirschfahrt standen wir in einer 15-köpfigen Elefantenherde, die aus einem Waldstück kommend die Straße überquerten und dabei sehr auf Tuchfühlung mit uns gingen. Aber auch Zebras, Gnus und viele Vogelarten wie zum Beispiel den Eisvogel
konnten wir hier sehr gut beobachten. Tags darauf ging es zu einem weiteren Highlight unserer Reise in den Ngorongoro Krater.
|
Der Ngorongoro Krater ist ein Vulkankrater, in dem auf einer Fläche von 260 km² viele Großtiere leben. Nachdem man sich über ausgewaschene Sand- und Schotterpisten, die "dancing roads" Tansanias den Kraterrand empor gekämpft hat, kann man man
einen tollen Blick in den Krater erhaschen. Man erkennt die Tiere schon vom 400 - 600 m hohen Kraterrand und kann die gesamte beindruckende Szenarie genießen, bevor es dann per steiler Serpentinenfahrt in den Krater hinein geht. Hier konnten wir zum erstenmal auf Tuchfühlung mit Löwen gehen; sogar eine ganze Familie mit zwei Jungtieren ruhte sich direkt am Straßenrand aus und ließ sich
lange Zeit von uns ungestört beobachten. Größere und kleiner Herden von Gnus und Zebras mit Jungtieren grasen in der Kraterschüssel, Elefanten und Giraffen suchen Schatten in den lichten Akazienwäldern, Büffel, Hyänen, Strauße und andere Stelzvögel durchziehen die Grasebenen.
Und wir konnten gleich mehrere Exemplare des selten gewordenen Spitzmaulnashorns beobachten und tolle Fotos schießen. Obwohl die durch die Kraterränder umgrenzte Szenarie etwas an einen großen Zoo erinnern lässt, ist dieser Ort einmalig schön. |
Ngorongoro Krater (Tansania)
|
Maasai (Tansania)
|
An den Kraterrändern trafen wir auf Maasai in ihren bunten Umhängen. Im Ngorongoro Schutzgebiet dürfen die Maasai leben. Sie treiben ihre Tiere sogar bis in den Krater hinein, da sie hier Wasser finden.
Der gesamte Northern Circuit mit den Nationalparks ist Maasai-Land. Überall sieht man kleine Dörfer mit runden Hütten. Die Jungen sind unterwegs mit den Ziegen- und Schafherden, immer wieder sind auch einige Esel dabei. Die Frauen und Mädchen sieht man beim Wasserholen und Holzsammeln.
Wir besuchten ein Maasaidorf auf dem Weg in die Serengeti. Die Dorfgemeinschaft empfing uns mit einem Begrüßungstanz mit Gesang. Dabei springen die Männer immer wieder hoch in die Luft, die Frauen rasseln mit ihrem Halsschmuck. Wir durften ihre Rund-Hütten aus Ästen, Stroh, Lehm, Kartons und Plastik anschauen und ein wenig von ihrer Kultur erfahren.
Nach dem Besuch bei den Maasai ging es mit dem Jeep weiter in die Serengeti.
|
Schon auf der Fahrt den Ngorongoro Krater hinunter erlebt man einen ersten tollen Blick auf die weiten Ebenen der Serengeti, die sich vor einem ausbreiten. Kerzengerade und scheinbar endlos führt die Schotterstraße direkt in den Serengeti Nationalpark.
Auf dem Weg zu unserem Campingplatz im Herzen des Parks bei Seronera sahen wir schon die ersten Elefanten. Gazellen kreuzen die Straße, Zebras und Störche sind zu sehen und die ersten größeren Gnuherden tauchen auf. Unter einem Baum schlafend eine Gruppe Löwen und auf einem toten Baum sitzen einige Geier. Die Landschaft ist wunderschön, goldenes Gras wellt sich im Wind, einzelne schön geformte Bäume stehen in der weiten Ebene
und immer wieder fügigen sich blaue Wasseroasen in die faszinierende Szenerie. Auf einem Baum direkt am Weg schläft ein Leopard seelenruhig und gut getarnt.
|
Serengeti NP (Tansania)
|
Serengeti NP (Tansania)
|
Wir durften drei Tage in dieser wunderschönen und erlebnisreichen Landschaft verbringen. Unser Campingplatz liegt eingebettet in die Natur, sodass die Büffel und Giraffen direkt am Frühstückstisch vorbei liefen.
Auf unseren Pirschfahrten konnten wir Elefanten beim Schlammbad auf dem Weg beobachten, Krokodile beim Sonnenbaden am Wasserloch, oft Löwen beim Liebesspiel zuschauen und die Geier und Adler am Himmel kreisen sehen. Und dann, bei einer Fahrt etwas weiter weg von den Hauptrouten standen wir plötzlich alleine mitten in einer
Riesenherde von 400.000 Gnus und Zebras. Soweit das Auge reichte waren in allen Himmelsrichtungen die Tiere mit ihren Jungen zu sehen. Ein unbeschreiblicher Anblick und das Ziel unserer Reise.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden und sahen gleich zu Beginn ein großes Löwenrudel mit über einem Dutzend ausgewachsenen Weibchen. Anmutig kreuzten sie die Straße und zogen weiter durch das hohe Steppengras.
Krönender Abschluss war der Hippopool mit an die hundert Tiere und ihrem Nachwuchs und endlich tollen Fotos von gähnenden Flusspferden.
|
Durch einsames Maasailand über ausgewaschene Straßen ginh es weiter zum Lake Natron. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir den Maasai-Campingplatz mit tollem Blick über den Salzsee und auf den perfekt geformten Vulkankegel Ol Doinyo Lengai.
Die Maasai nahmen uns freundlich auf und zeigten uns die reizvolle Umgebung direkt am afrikanischen Grabenbruch. Wir besuchten den See und die Zwergflamingos an seinen Ufern und wanderten durch einen Fluss in einem Canyon bis zum Wasserfall, in dem wir Baden konnten.
Auf der Rückfahrt Richtung Süden umrundeten wir den Ol Doinyo Lengai auf Lavapisten und sahen Zebra-Gnu-Kuh-Herden neben der Straße. |
Ol Doinyo Lengai (Tansania)
|
Tarangire NP (Tansania)
|
Zurück in der Zivilisation besuchten wir zum Abschluss unserer Safaritour den Tarangire Nationalpark. Entlang des verzweigten Tarangire-Flusses im lichten Wald aus bis zu 700 Jahre alten Baobab-Bäumen leben viele Elefanten, Giraffen, Antilopen und Vögel, leider auch tausende schmerzhaft stechende Tsetsefliegen.
Wir konnten sogar schlafende Elefanten auf dem Boden liegend oder an einen Baum gelehnt beobachten. Wie immer kochte uns Rachid ein leckeres Abschiedsessen bevor uns Paolo nach 11 unvergesslichen Safaritagen leider zurück nach Moshi fuhr.
|
Wir ergatterten einige wolken-freie Blicke auf die Spitzen des Kilimanjaro bevor wir am nächsten Morgen in die Usambara Berge fuhren, eine abwechslungsreiche Bergregion mit Farmen, Hügeln und Regenwald.
Wir unternahmen eine Tageswanderung über terrassierte Felder mit Mais, Bananen, Kaffee und vielen anderen Pflanzen und Früchten, die uns unser 77jähriger Guide Francis in ausdauernder Geduld zeigte und erklärte. Von Lushoto aus spazierten wir zur Irente Farm mit leckerer selbstgemachter Brotzeit und genossen im Anschluss
die Ruhe und Gemütlichkeit in der Mullers Mountain Lodge. |
Usambara Mountains (Tansania)
|
Sansibar Stone Town (Tansania)
|
Vom Kilimanjaro International flogen wir weiter auf die Gewürzinsel Sansibar und verbrachten die erste Nacht im schön restaurierten Tembo House Hotel direkt am Strand der Altstadt Stone Town.
Abends spazierten wir durch die schmalen Gässchen und schauten uns die Überreste der Sultanspaläste an. Beim allabendlichen Fischmarkt konnten wir den kulinarischen Genüssen aus Lobster und Calamari nicht widerstehen.
Bei der Fahrt zu unserem Resort an der Ostküste lernten wir ein wenig von der Insel kennen.
|
Wir genossen die letzten Tage unserer Reise im Breezes Beach Resort mit Suite direkt am türkisfarbenen indischen Ozean und wunderschönen weißem Sandstrand. Auf dem Tagesausflug "Safari Blue" erkundeten wir mit einem traditionellen Dhow-Segler
die Korallenriffe und Sandbänke rund um Sansibar und konnten in einer Mangroven-Lagune schwimmen. Etwas Touri-mäßig aber dennoch interessant war die Spice-Tour, bei der wir auf einer Gewürzplantage erfahren durften, wie von Muskatnuss über Zimt, Ingwer, Pfeffer und Nelken bis Kadamon unsere vertrauten Gewürze dort angebaut werden.
Den letzten Abend ließen wir am Traumstrand ausklingen.
|
Sansibar (Tansania)
|
Kilimanjaro (Tansania)
|
21 abwechslungsreiche Tage in Tansania mit atemberaubender Landschaft, beeindruckenden Tierbeobachtungen und heiterer ostafrikanischer Mentalität liegen hinter uns. Vor allem die endlosen Weiten der Serengeti mit ihren leuchtenden Farben, der Vielfalt an Lebewesen und den riesigen Tierherden werden wir nie vergessen. In diesem Sinne...
... hakuna matata
|
zurück
© Copyright by Stefan Helmbrecht; All rights reserved; Disclaimer
|
|